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BI-Bundesverband fordert Ausstieg aus Risikotechnologien

25.03.2011 | Allgemein

 

In einer Pressemitteilung vom 24.03.2011 fordert der Bundesverband Bürgerinitiativen Tiefe Geothermie e. V. die Beendigung von Risikotechnologien:

 

1.  Wir müssen so schnell wie möglich von der Risikotechnologie Atomkraft wegkommen

Die Befürchtungen der Atomkritiker sind Realität geworden: Das von der Atomlobby als schier unmöglich Dargestellte ist eingetreten. Auch in Deutschland kann es durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle zu einem Super-Gau kommen, weil die Atomkraft in letzter Konsequenz nicht wirklich beherrschbar ist.

Wir müssen auf risikofreie erneuerbare[1] Energien umsteigen, d. h. auf Windkraft und Sonnenenergie, bei gleichzeitigem Ausbau der Netze und der Optimierung von Speichertechnologien.

 

2.  Risikotechnologien sind generell abzulehnen

Wenngleich die Risiken der Tiefengeothermie mit denen der Atomkraft nicht vergleichbar sind, handelt es sich dennoch um eine Risikotechnologie, die Schäden, zumindest Gebäudeschäden, verursachen kann und die ebenfalls nicht beherrschbar ist.

Insbesondere die Seismizität ist nicht beherrschbar. Induzierte Erdbeben lassen sich nicht ausschließen, sie sind vielmehr Bestandteil der Tiefengeothermie. Weder lässt sich mit Sicherheit voraussagen, wie stark ein induziertes Erdbeben ausfallen wird, noch lassen sich einmal angestoßene Erdbeben durch Abschaltung des GKW stoppen.

Bei Eingriffen in die Natur sind die Folgen nie absehbar. Es gibt nur Vermutungen und Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Wenn wir mit Wahrscheinlichkeiten zu tun haben wollen, sollten wir Lotto spielen. Wenn wir hingegen in Deutschland in Sicherheit leben wollen, sollten wir lieber auf harte Fakten und Gewissheiten setzen.

Windenergie und Sonnenenergie lassen sich an der Erdoberfläche praktisch gefahrlos abgreifen.

Für die Nutzung von Erdwärme hingegen muss man in die Erdoberfläche eingreifen, was stets mit Risiken verbunden ist.

Wie riskant die Tiefengeothermie ist, zeigt uns nicht nur die Unbeherrschbarkeit der Seismizität, sondern auch der jüngste Störfall in Landau: Am 22.03.2011 ist laut einem Bericht der RHEINPFALZ vom 24.03.2011 aus der Anlage hochgiftiges und hochexplosives Isopentan ausgetreten.

Da der Ausstieg aus der Atomenergie bei konsequentem Ausbau der Nutzung von Wind- und Sonnenenergie auch ohne Einstieg die Tiefengeothermie möglich ist, kann und muss die Nutzung von Tiefengeothermie als Risikotechnologie unterbleiben.

 


[1] Erneuerbare Energien sind Energien aus Quellen, die sich kurzfristig von selbst erneuern. Die Tiefengeothermie ist keine erneuerbare Energie, weil einer z. B. 20-jährigen Nutzungszeit eine ca. 50-fache und damit rund 1000-jährige Regenerationsphase des Reservoirs gegenübersteht, somit von einer kurzfristigen Erneuerung keine Rede sein kann.