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Bohrungen unkritisch?

05.05.2010 | Allgemein

Der Verharmlosung der Risiken der tiefen Geothermie durch Unternehmen und Behörden setzte Professor Dr. Harald Ehses, Direktor des Landesamtes für Geologie und Bergbau, nunmehr noch die Krone auf:

Wie der RHEINPFALZ vom 5. Mai 2010 (Pfälzer Tageblatt – Ausgabe Rhein­schiene – Nr. 103 vom Mittwoch, den 5. Mai 2010, Seite 22) zu entnehmen ist, bezeichnete Ehses das Bohren in Bezug auf Erdbeben als „absolut unkritisch“. In dieser Phase sei nicht mit Erderschütterungen zu rechnen, so Ehses weiter.

Die Bewertung als „absolut unkritisch“ steht in kras­sem Gegensatz zu den Feststellungen der baden-württem­bergischen Expertenrunde. Aus dem Protokoll der Ex­pertenanhörung geht klar und deut­lich hervor, dass es unumgänglich ist, vor Bohrbeginn eine Risikobewertung anhand ei­nes qualifizierten Gutachtens zum Erdbebenrisiko für alle anstehenden Phasen (Bohren, Stimulieren, Betrieb) einholen zu lassen. Der Leiter des Landesamtes für Geologie, Roh­stoffe und Bergbau Baden-Würt­temberg, Herr Prof. Dr. Ralph Watzel, hatte hierbei aus­drücklich betont, dass die Bohr­phase bei der Bewertung des Erdbebenrisikos von der Betrachtung keinesfalls aus­geklammert werden darf. Der baden-württembergischen Expertenrunde gehörten auch zwei Vertreter aus Rhein­land-Pfalz an, nämlich Herr Prof. Dr. Karl Keilen vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz und Herr Bergdirektor Andreas Tschauder vom Landesamt für Geolo­gie und Bergbau. Entweder hat Ehses die von dieser Experten­runde gefundenen Ergeb­nisse nicht verinnerlicht oder er will die Bürger einfach nur für dumm verkaufen. Beides ist untragbar.