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Geheime Verschlußsache?

30.04.2010 | Allgemein

In Schaidt fand heute von 15 bis 17 Uhr am geplanten Standort in der Pappelallee eine Informationsveranstaltung der GeoEnergy GmbH statt. Ausgelegt waren unter anderem zwei naturschutzfachliche Gutachten. Es versteht sich von selbst, daß diese beiden Gutachten neben dem sonstigen Informationsprogramm von allen dort anwesenden interessierten Bürgern aus Schaidt und Umgebung in der Kürze der Zeit nicht durchgearbeitet werden konnten. Der Geschäftsführer der GeoEnergy GmbH, Herr Seifen, lehnte es jedoch auf Anfragen von Vertretern der Bürgerinitiativen aus Steinweiler und Schaidt hin ab, interessierten Bürgern Kopien der Gutachten zu überlassen oder die Gutachten wenigstens über die Homepage der GeoEnergy zur Verfügung zu stellen. Auf Nachfrage zu den Gründen für seine Weigerung blieb Herr Seifen bedauerlicherweise eine Antwort schuldig.

Noch vor kurzem hatte GeoEnergy beteuert, die Bevölkerung weiter informieren zu wollen: „Ziel ist es, das Projekt so transparent wie möglich darzustellen und Ängste in der Bevölkerung durch Überzeugung abzubauen.“, so hatte die RHEINPFALZ in ihrer Ausgabe vom 30.03.2010 (Pfälzer Tageblatt – Ausgabe Rheinschiene Nr. 75 vom Dienstag, den 30. März 2010, Seite 24) aus einem Schreiben der GeoEnergy vom 10.03.2010 zitiert. Kaum sind ein paar Wochen vergangen, will man bei GeoEnergy jedoch von Transparenz offenbar nicht mehr allzuviel wissen.

Sind die Gutachten etwa erkennbar fehlerhaft, so dass eine umfassende Überprüfung nicht erwünscht wird? Handelte es sich bei den ausgelegten Exemplaren überhaupt um die vollständigen Fassungen? Auch wir können diese Fragen nicht beantworten. Fest steht jedenfalls eines: Wer schon naturschutzfachliche Gutachten in die Nähe einer Verschlußsache rückt, der wird sich möglicherweise erst recht weigern, Gutachten zur Erdbebengefahr, zur Grundwassergefährdung und zu weiteren brisanten Themen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Bei einer dermaßen bürgerfeindlichen Informationspolitik eines Geothermieunternehmens müssen sich dann allerdings weder Betreiber noch Politiker wundern, wenn sich die Fronten immer weiter verhärten und immer mehr Bürger den aktuell geplanten Geothermievorhaben nicht nur skeptisch, sondern erklärtermaßen ablehnend gegenüberstehen.