Trinkwasserschutz war das Thema des 2. Mediationstreffens am 17.02.2011, zu dem namhafte Sachverständige geladen waren. Auch wenn der zuständige Sachbearbeiter der SGD Süd beteuerte, die Bedenken im Fall des Wasserschutzgebiets Schaidt sorgsam abgewogen zu haben, war die SGD Süd das schwarze Schaf des Abends.
Denn wie sich zum Entsetzen des Publikums und der hinzugezogenen Experten herausstellte, wurde die Genehmigung zum Eingriff in das Wasserschutzgebiet von der SGD Süd offenbar durchgewunken, ohne dass auf der Hand liegende wichtige Untersuchungen durchgeführt wurden. Damit mangelte es für eine sachgerechte Entscheidung an einer hinreichenden Datenbasis.
In diesem Sinne bescheinigten die meisten der teilweise von weither angereisten Experten aus Wissenschaft und Praxis den Entscheidern der SGD Süd vor versammeltem Publikum, die naheliegendsten Hausaufgaben vernachlässigt zu haben. So wurde zum Beispiel nicht einmal ermittelt, welche Fließrichtung das Grundwasser der zweiten und damit der für die Trinkwassergewinnung in Schaidt relevanten Grundwasserschicht hat und ob deshalb eine Gefährdung des Trinkwassers durch die geplanten Bohrungen eintreten könnte.
Angesichts dessen wird das Bergamt nun den Antrag der GeoEnergy auf Sofortvollzug der Bohrgenehmigung vermutlich noch eine ganze Weile auf Eis liegen lassen müssen oder sogar gleich ablehnen können. Denn wegen der festgestellten mangelhaften Sachaufklärung und der allein schon deswegen nicht auszuschließenden Trinkwassergefährdung wird man ein Überwiegen eines Interesses der Firma an einem Sofortvollzug der Bohrung kaum feststellen können.